Canon, Nikon, Sony… Tele-Zoom, Festbrennweite, Blitz, Zweitkamera… Die Materialschlacht in der Fotobranche ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Es gibt schier endlose Möglichkeiten, sein Equipment zu gestalten. Warum das eigentlich alles egal ist, und warum vielleicht auch nicht, möchte ich hier erläutern.

Hauptsache dabei: hier war meine Kamera mit auf dem Aiguille du Midi in Frankreich

Ausgangspunkt war die Frage, die ich vor einiger Zeit gestellt bekommen habe: „würdest Du Dir Deine Ausrüstung eigentlich wieder genauso zulegen, wenn sie weg wäre?“

Da musste ich etwas drüber nachdenken. Wenn es hart auf hart kommen würde, könnte ich wahrscheinlich mit einem Bruchteil des Budgets ein Setup zusammenstellen, mit dem sehr ähnliche Bilder entstehen würden. Und das ist auch genau das, was ich jedem rate, der mich fragt, mit welcher Technik man anfängt, „bessere“ Fotos zu machen. Eine alte Canon 5D, ein oder zwei Festbrennweiten zwischen 35mm und 85mm, und schon hat man für ein Budget von weit unter 1.000€ (ja, auch in 2025 geht das!) ein großartiges Setup! Hochwertige Linsen? Check. Alle Einstellungsmöglichkeiten? Check. Eine super robuste Kamera, die auch mal einen Regenschauer aushält? Check!

Bei Wind und Wetter

Aber Moment. Bedeutet das, dass die Technik eigentlich egal ist? Wahrscheinlich muss sich jetzt jeder Fotograf eingestehen (auch ich!), dass es eigentlich gar nicht so viel braucht, um großartige Momente festzuhalten. Eine Person, die nicht das Auge für Perspektive und Momente hat, wird wohl auch mit einer modernen Profi-Ausrüstung nicht die schönsten Bilder abliefern. Aber ein großartiger Fotograf… Kann wahrscheinlich auch mit einer abgerockten, günstigen Ausrüstung erstaunlich gute Ergebnisse abliefern.

hättest Du erkannt, dass das Objektiv über 30 Jahre alt ist?

Warum machen wir Fotografen es dann trotzdem? Ich kenne Euch und uns: wir alle haben unsere Schätzchen, die wir uns hart erarbeitet haben im Regal stehen und um die Schulter hängen. Jeder Fotograf ist stolz auf seine Ausrüstung! Weil es einfach Freude bereitet. Warum schreiben wir die Liebeserklärung an unseren ersten Crush nicht mit einem abgekauten Bleistift, sondern mit dem Füller? Warum nehmen wir beim Bewerbungsgespräch das schönste Oberteil aus dem Kleiderschrank? Warum kommen wir zur Hochzeit im aufpolierten Auto vorgefahren?

Seit 2018 treu an meiner Seite

Weil wir uns damit einfach wohler fühlen! Weil der Prozess so mehr Spaß macht! Weil wir dem, was wir machen, einen gewissen Ausdruck verleihen wollen!

Und genau deshalb ist es dann doch wieder nicht egal. Ja, wir (Fotografen) könnten auch ohne. Aber wir wollen es zu etwas besonderem machen. Für uns. Für Euch. Für das Erlebnis.

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